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Georges de la Tour

Vic-sur-Seille 1593 - Lunéville 1652


Georges de la Tour wird im Jahr 1593 in Vic-sur-Seille/ Lothringen geboren. Er ist der Sohn des Bäckermeisters Jean de la Tour und seiner Mutter Sibylle Mélian und hat sechs Geschwister. Georges de la Tour heiratet 1618 in der kleinen lothringischen Stadt Lunéville Diane Le Nerf, die Tochter eines Finanzverwalters des Herzogs von Lothringen.
Aufgrund seiner Geschäftstüchtigkeit und seines Ehrgeizes ist Georges de la Tour bald berühmt und lebt in Wohlstand. Er unterhält eine große Werkstatt mit vielen Gehilfen und führt zahlreiche Aufträge aus. Schon im Jahr 1623 kauft der in Lunéville residierende Herzog Heinrich II. v. Lothringen einen "Hl. Petrus" bei ihm. Georges de la Tour ist Vater von mindestens 10 Kindern. In Lothringen wütet in den dreißiger Jahren der Krieg und die Pest und die Soldaten Ludwigs XIII. überziehen das Land. Im Jahr 1638 geht die Stadt Lothringen in Flammen auf, wahscheinlich sind die frühen Werke von Georges de la Tour dabei verbrannt.
Ein Schriftstück aus dem Jahr 1639 beurkundet, dass Georges de la Tour als offizieller Maler Ludwigs XIII. tätig ist ("peintre ordinaire du Roy"). Er muss zu jener Zeit in Paris gelebt und gearbeitet haben. Anschließend, im Jahr 1643, ist Georges de la Tour wieder in Lunéville und führt seinen Sohn, Etienne, in den Werkstattbetrieb ein.
Georges de la Tour wird bereits 1644 als "peintre fameux" bezeichnet und führt das erste einer Reihe von Gemälden meist sakralen Inhalts aus, die die Stadt dem lothringischen Gouverneur, Marschall de La Ferté, alljährlich als Jahresgabe für seine Sammlung schenkt. Beeinflusst vom Maler Caravaggio schafft Georges de la Tour Genredarstellungen, die meist mythologische und religiöse Szenen beinhalten. Seine Berühmtheit erlangt er vor allem als Maler von Nachtstücken, die er oft mit künstlicher Beleuchtung und kontrastreicher Helldunkelwirkung in Szene setzt. Erst im 20. Jahrhundert wird der Künstler Georges de la Tour wiederentdeckt, sein heute gesichertes Oeuvre umfasst nur wenig mehr als 20 Bilder, es ist jedoch von so großer Qualität und Eindringlichkeit, dass es den Maler zu einem der bedeutendsten französischen Künstler des 17. Jahrhunderts macht.
Georges de la Tour ist ein bedeutender Vertreter des französischen Caravaggismus. Er stirbt im Jahr 1652 während einer Epidemie zusammen mit seiner Frau in Lunéville.


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